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Juni 2001
Teilabschnitte aus den Seiten 16/17/18
 

Interaktives Fernsehen: Warten auf den Multitasking-Menschen

von Christina Rose

Das interaktive Fernsehen ist mal wieder in den Startlöchern. Zur Internationalen Funkausstellung im August werden mal wieder Entwicklungsschübe erwartet. Mal wieder soll es jetzt endlich losgehen. Doch die unendliche Geschichte der interaktiven TV-Zukunft krankt an medialen Geburtsfehlern. Jetzt hoffen die Macher auf eine neue Nutzergeneration, die den nötigen Medienbruch bereits eingebaut hat.

Keine Alternative zur parallelen Mediennutzung

Trotz seiner deutlichen Liebe zum Internet kennt auch Thomas Aigner, Geschäftsführer der Radio-und TV-Produktionsfirma und Online-Agentur AME, interaktives Fernsehformate, die schon jetzt funktionieren: Spiele, und alles, was mit Meinung zu tun hat. Seien es Talkshows, politische Sendungen, wie das ZDF-Politbarometer oder Verbrauchermagazine: Alle erfahren durch Interaktivität eine thematische Verbreiterung. Die Mitdiskussionsmöglichkeit via Internet beispielsweise zu Verbaucherthemen wirft oft Fragen auf, die in der Sendung noch nicht gestellt wurden. Seiner Meinung nach gibt es zur parallelen Nutzung von Fernsehen und Internet über zwei verschiedene Endgeräte keine Alternative.


"Das Fernsehen denkt noch nicht mal multimedial"

Thomas Aigner spinnt den Gedanken für ein interaktives Format von 'Wer wird Millionär?' weiter: Wirklich interaktiv wäre es in seinen Augen, über das Internet neue Kandidaten für die Show zu rekrutieren. Der ehemalige TV-Macher hat die Erfahrung gemacht, dass die größte Angst der Fernsehverantwortlichen ist, aufgrund der Personalisierbarkeit des Internets ins Hintertreffen zu geraten: " Fernsehregisseure sind eifersüchtig auf die Zeitgleichheit des Internet".
Dazu führt er das Beispiel der Reality-Soap 'Big Brother' an, für AME das Internet-Angebot konzipiert und realisiert hat. In der ersten Staffel hätten die beiden beliebtesten Container-Bewohnerinnen schon früh überlegt, das Haus freiwillig zu verlassen.
Dies allerdings durfte nicht vor der Fernsehzusammenfassung übers Internet gezeigt werden, da man bei RTL fürchtete, dass niemand mehr die Zusammenfassung gucken würde. "Alles Quatsch". lautet Thomas Aigners kurzer Kommentar. Seiner Meinung nach hätten im Gegenteil jeder die Zusammenfassung noch mal im Fernsehen angeschaut, schon allein der ungleich höheren Ton-und Bildqualität wegen.

Parallele Mediennutzung funktioniert

Der vom Fernsehen zum Internet konvertierte Überzeugungstäter ist sich sicher: Rundfunk und Internet ergänzen sich und konkurieren nicht miteinander. Tatsächlich gibt es erfahrungsgemäß immer einen - wenn auch kurzen - Peek an Siteabrufen, wenn die URL im Radio und Fernsehen genannt wurde.
Ein Beleg für die parallele Nutzung von Rundfunk und Internet der Multitasking-Menschen. Aigner hat dieses Phänomen in ein Produkt gegossen. Auf den URL-Push, den er im Auftrag des NetRadios des Bayerischen Rundfunks entwickelt hat, ist er besonders stolz. Dabei wird dem Nutzer während der Sendung die URL der aktuellen besprochenen Site auf den eigenen PC gepusht. Die Multitasking-Menschen werden dann parallel berieselt.
Neben un-interaktivem Fernsehen ein uninteraktives Web. Für Thomas Aigner ist die Diskrepanz zwischen Fernseh- und Internetmachern noch zu groß:"Interaktivität wird nur durch die eigene Phantasie eingeschränkt. Allerdings setzen sich nur die TV-Leute mit dem Internet auseinander, die händeringend nach Wegen zur Quotenverbesserung suchen. Fernsehleute denken einfach noch nicht multimedial." Egal, ob die Fernsehmacher in Internetdimension denken oder nicht: Bei meinen Recherchen bin ich auf kein interaktives Fernsehformat gestoßen, das funktioniert. Kunststück: Als Rückkanal dient nach wie vor ausschließlich das Telefon, weil diese technische Plattform flächendeckend vorhanden ist. Im Gegensatz zu Internet oder gar Settop-Boxen.


Statt interaktives Fernsehen lieber fernsehtaugliches Internet

Bisher gibt es erst wenige Erhebungen, die die Nutzung und Akzeptanz von interaktivem Fernsehen erfassen. "Die Killer-Anwendung des interaktiven Fernsehens ist das Fernsehen selber." Der Leiter der ARD-Digital geht davon aus, dass Internet und digitales Fernsehen in einem positiven Konkurrenzverhältnis stehen."Das eine wird das andere nicht ersetzen können", erzählt der ARD-Mann.
Auch Thomas Aigner teilt diese Einschätzung, dass Internet das passive Fernsehen nicht ablösen wird. Allerdings ist er der Meinung, dass sich das interaktive Fernsehen nicht etablieren wird, da das Internet prädestiniert sei für Interaktivität:"Warum sollen wir das Fernsehen interaktiv machen? Wir wollen das Internet fernsehtauglich machen." Der bekennende "Onliner von ganzem Herzen" erhofft sich vom Internet Programme, die man im Fernsehen nicht bekommt. Als Beispiel führt er 'Finance Vision' von YAHOO an. Auf dieser Site kann man gleichzeitig per Live-Stream Fernsehsendungen sehen, Informationen zum Thema gepusht erhalten und im Browserfenster weitersurfen. Damit bietet die Site, wenn auch in vier relativ kleinen Fenstern unterteilt, alles das, "was das Fernsehen schon immer wollte", so Aigner. Mit den neuen Multimedia-PCs, die wie wahre Entertainment-Boxen funktionieren, könne sich eine Alternative zur parallelen Mediennutzung ergeben. Für Thomas Aigner ist der Erfolg des interaktiven Fernsehens an Bequemlichkeit gekoppelt. Wenn es ein komfortables Endgerät gäbe, würden die Fernseh-und PC-Monitore nicht nebeneinander fortbestehen.



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