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kress report


16. Februar 2001
Seite 39
 

Auf taube Ohren bei den Medienwächtern gestoßen

ist Focus-Chefredakteur Helmut Markwort, 64, bei der Medienratssitzung der Bayerischen Landesanstalt für neue Medien (BLM), Nicht er, sondern sein Erzrivale, die FAZ-Gruppe, erhielt den Zuschlag für die Münchner Radio-Frequenz 92,4 MHz. Auf der sendet zur Zeit noch das marode Relax FM. Der Sender ist bereits seit Sommer vergangenen Jahres mit FAZ-Gruppe verbandelt, die nun offiziell 87 % der Anteile übernimmt, 3 % hält die Net FM, 10 % der Relax-Gründer Markus Langemann.

von Johannes Lindl

Helmut Markwort
Heim-Niederlage: Focus-Chef Helmut Markwort hat im Wettbewerb um eine Münchner Radiofrequenz gegen die FAZ verloren
Die Entscheidung zugunsten der FAZ fiel einstimmig. Ursprünglich hatten sich 15 Antragsteller um die Frequenz beworben, von denen nur Focus und die FAZ in die engere Auswahl kamen. "Wir haben die Entscheidung erwartet", sagt FAZ-Radiochef Klaus Morell mit Blick auf die heftigsten Mitbewerber Focus, Süddeutscher Verlag und Zeitungsgruppe München, die anders als die FAZ bereits am Markt vertreten sind. Die Frankfurter werden Personal und Technik bei Relax FM übernehmen und wollen spätestens im August mit ihrem Business-Radio auf Sendung gehen. Bis dahin sollen weitere Fachkräfte an Bord sein und die Anbindung an die Mutterstation in Berlin stehen.

Kleiner Wermutstropfen: Das FAZ Business Radio muss Inhalte des Christlichen Fernsehens München und der Net FM in sein Programm einbauen. Noch mehr schmerzt die Frankfurter, dass sie sich die Frequenz mit Radio Lora und Radio Feierwerk teilen müssen und werktags nur zwischen 0 und 16 Uhr sowie ab 21 Uhr senden dürfen. Die für die Werbezeitenvermarktung wichtige Sendezeit am frühen Abend entfällt damit. Die BLM will das Frequenzsplitting so schnell wie möglich beenden, doch zusätzliche UKW-Frequenzen sind rar an der Isar, sagt Sprecher Dr. Wolfgang Flieger. "Wir wollten mit der FAZ einen neuen Mitspieler lizenzieren, der für mehr Wettbewerb sorgt", begründet Flieger die Entscheidung.

Für Markwort ist sie eine schwere Niederlage. Mit all seiner Macht hatte er sich für ein eigenes Focus-Radio stark gemacht und lautstark gegen den Rivalen aus Frankfurt gewettert. Der habe im Heimatmarkt den lokalen Privatfunk boykottiert, so Markwort im vorigen November. Focus und Burda garantierten hingegen Lokalbezug, Informationskompetenz und Hörfunkerfahrung. Nach der Vergabeentscheidung grollt Markwort weiter: Im Inforadio ist ein Monopol geschaffen worden. Die FAZ ist in Berlin bereits auf Sendung. Wo soll Focus-Radio zugelassen werden, wenn nicht auf seinem Heimatmarkt? Wir hätten die Vielfalt in der Sparte Info-Radio erweitert." Auch die Ansicht, wonach Burda bereits im bayerischen Hörfunk aktiv ist, lässt Markwort nicht gelten: "Die übrigen Massen-Programme sind nicht mit der Sparte Inforadio zu verwechseln."

Der Medienrat zeigte sich unbeeindruckt, wollte die FAZ aber nicht einfach durchwinken. Da den Hessen der Lokalkolorit fehlt, mussten sie mit Langemann und Net FM zwei bayerischen Anbieter ins Boot nehmen. Die anderen Lokalgrößen Focus, Süddeutscher Verlag oder Zeitungsgruppe München wollten allein das Zepter schwingen und sich nicht zum Juniorpartner der FAZ machen lassen. Am Ende standen sie mit leeren Händen da. Die Entscheidung zugunsten der FAZ befreit di BLM vom Vorwurf der Spezl-Wirtschaft. Vor eineinhalb Jahren hatte die Medienaufsicht einem weiß-blauen Konsortium mit Burda, bayerischen Zeitungsverlegern und Markwort die Übernahme der Radiobeteiligungen von Studio Gong genehmigt; die FAZ ging seinerzeit leer aus. Dass die Frankfurter unlängst das CSU-Organ "Bayernkurier" vor dem Untergang gerettet haben, war bei der Vergabeentscheidung für das Münchener Lokalradio sicher kein Nachteil.

Die FAZ kommt mit dem Brückenkopf in München ihrem Ziel eines bundesweiten Business-Radio-Netzwerks näher. Beider geplanten Ausschreibung für ein Wirtschaftsradio im Rhein-Main-Gebiet stehen die Chancen ebenfalls gut; dann fehlen nur noch die Großräume Stuttgart, Hamburg und Nordrhein-Westfalen, und fertig ist das Radionetz. Helmut Markwort glaubt derweil weiter an die Zukunft von Focus-Radio: "Wir werden nicht aufgeben, weil unser Konzept so schön ist."



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